Das Megawatt ist voll: Energiegenossenschaft errichtet 14. Photovoltaik-Anlage

Eine weitere Photovoltaik-Anlage, darüber freut sich die Energiegenossenschaft Wittgenstein eG. Die 14. Anlage entstand jüngst auf der Turnhalle Niederlaasphe. Mit ca. 55 kWpeak soll sie 45.000 kWh pro Jahr erzeugen und direkt in das Stromnetz einspeisen. Der Turnverein Niederlaasphe erhält als Dachverpächter eine monatliche Pachtzahlung sowie ein Balkonkraftwerk für den Eigenverbrauch. Inzwischen ist die Energiegenossenschaft auch als Projektierer unterwegs. Sie plant die neuen Photovoltaik-Anlagen, beschafft eigenständig die Materialien und koordiniert die lokalen Fachbetriebe für die Gewerke Gerüst, Elektrik und Dachmontage.

Ekkehard Dörnbach, der sowohl im TuS Niederlaasphe als auch in der Energiegenossenschaft Wittgenstein ehrenamtlich aktiv ist meint: „Der Gedanke, am Klimaschutz mitzuwirken gärte schon länger bei den Verantwortlichen im TuS. Es wurden schon einige Maßnahmen mit sehr viel Eigenleistung umgesetzt, wie zum Beispiel der Einbau energiesparender Fenster, eine neue Eingangstür und die Hallenbeleuchtung wurde mit LED-Lampen ausgestattet. Dann wurde die Idee geboren, das große Hallendach mit einer Photovoltaik auszustatten. Der TuS konnte das aber finanziell nicht alleine leisten und so wurde der Kontakt zur Energiegenossenschaft geknüpft. Nachdem ein Statiker die Tauglichkeit des Daches bestätigt hatte ging es sofort an die Umsetzung.“ Dörnbach richtet ein großes Lob an alle Gewerke mit dem Gerüstbaufachbetrieb Dirk Weber aus Dautphe, Dach-Service Dennis Richter, Hoffmann Elektrotechnik und den ehrenamtlichen Kollegen der Energiegenossenschaft, die das Projekt in zwei Wochen umgesetzt haben. Jetzt fehlt nur noch der Stromzähler für die Inbetriebnahme, da es derzeit für diesen hohe Wartezeiten beim Stromnetzbetreiber Westnetz gibt.

Drohnenfotos der neuen Photovoltaik-Anlage auf der Turnhalle Niederlaasphe – Klicken für eine vergrößerte Darstellung:

Die Genossenschaft sucht noch passive Anteilseigner und aktive Mitglieder, sowohl um die weiteren geplanten Investitionen zu finanzieren als auch die ausschließlich ehrenamtliche Arbeit zu leisten. Mit einem oder mehreren Geschäftsanteilen mit je 500 Euro kann man an den Erträgen der Anlagen teilhaben. Bislang über 170 Mitglieder haben mehr als 330.000 Euro an Kapital investiert. Zusammen mit Fremdkapital sowie aus den Erträgen konnten so bislang über 850.000 Euro in Photovoltaik-Anlagen auf Wittgensteins Dächer investiert werden. Nach der Installation der 268 kWpeak auf der Tennishalle Erndtebrück und nun 55 kWpeak auf der Turnhalle Niederlaasphe ist die Energiegenossenschaft nun „Watt-Millionär“: eine Millionen Watt bzw. ein Megawatt an installierter Leistung sind umgesetzt. Ein weiteres Projekt ist für 2024 noch fest eingeplant.

Derzeit sind die Energiegenossen für das kommende Jahr verhalten: Der Gesetzesgeber plant eine Verschlechterung der Bedingungen für unsere Volleinspeisungsanlagen. Deshalb warten die Genossen ab, inwieweit im kommenden Jahr weitere Anlagen umgesetzt werden können. „Leider kennen wir es zu gut, dass der Gesetzesgeber plötzlich und drastisch die Bedingungen verschlechtert anstatt genug Vorlaufzeit für Gesetzesänderungen einzuplanen.“ Aber wenn wir aber erst einmal alle neuen Anlagen aus 2024 in Betrieb haben, können wir weiter in die Zukunft schauen. Bis dahin ist noch viel im Ehrenamt zu tun, um all die Formalitäten abzuhandeln.

Insgesamt haben die 14 Photovoltaik-Anlagen insgesamt 1,1 Megawatt installierte Leistung und erzeugen damit pro Jahr circa 900.000 Kilowattstunden. Bislang wurden ca. 2,8 Mio. Kilowattstunden erzeugt. Genug Strom, dass ein E-Auto 350-mal den Globus umrundet hätten oder ein LED-Ferseher 4.500 Jahre ohne Pause läuft. Unter www.energiegenossenschaft-wittgenstein.de finden sich weitere Informationen sowie die Vorlage für den Genossenschaftsbeitritt.