Generalversammlung 2018: Positiver Ausblick und Abschied
Ein Abschied und ein positiver Ausblick für die kommenden Jahre – so lässt sich unsere diesjährige Generalversammlung zusammenfassen. Dabei wurden den Mitgliedern und Gästen zu Beginn ein Resümee der vergangenen Aktivitäten vorgelegt. Die Energiegenossenschaft ist 2017 gegenüber dem Vorjahr weiter gewachsen. Dies liegt vor allem an dem ersten vollen Betriebsjahr der Photovoltaik-Anlage auf dem Bad Laaspher Wabach-Sportpark.
Die Stromproduktion stieg dadurch um 22% auf 123.000 Kilowattstunden, 64 Mitglieder kann die Genossenschaft inzwischen vorweisen und es wurden zahlreiche neue Geschäftsanteile gezeichnet. Inzwischen haben wir anfängliche Hürden überwunden und die Zeichen stehen auf Wachstum. Dazu passt, dass ein neues Logo unseren Außenauftritt stärkt, nachdem wir im letzten Jahr das Aktivitätengebiet vom Bad Laaspher Stadtgebiet auf ganz Wittgenstein vergrößert hatten.
Den Mitgliedern wurden im Detail die Pläne für neue Photovoltaik-Anlagen präsentiert. Vor wenigen Wochen ist die neue Photovoltaik-Anlage auf der Kulturhalle Wittgenstein in Bad Berleburg-Dotzlar in Betrieb gegangen. Allein diese wird die Stromproduktion um über 50% steigern. Eine weitere Photovoltaik auf einem Gewerbebetrieb soll wenn möglich noch in diesem Jahr umgesetzt werden.
Jedoch gab es leider auch zahlreiche Projekte, welche aufgrund verschiedener Umstände gescheitert waren. Insbesondere die Statik der Dächer ist ein großes Problem. Seit der letzten Generalversammlung konnten ein halbes Dutzend Dächer statisch bedingt nicht realisiert werden. Hintergrund ist die deutliche Verschärfung der Schneelast-Richtlinien vor einigen Jahren. In Wittgensteiner Höhenlagen werden deshalb Schneelasten von teils über 200 kg/m² angesetzt.
Personell gab es eine Wiederwahl und einen Abschied. Aufsichtsratmitglied Kai Wunderlich wurde einstimmig wiedergewählt. Bei all der Aufbruchstimmung musste leider auch Abschied genommen werden. Rudi Niesyto gab in diesem Jahr sein seit der Gründung im Jahr 2013 ausgeübtes Vorstandsamt ab und wollte sich in den verdienten Ruhestand verabschieden. Aufsichtsratsvorsitzender Ulrich Krüger dankte ihm für seine langjährigen außerordentlichen Verdienste. Er betont, dass es die Energiegenossenschaft und die Photovoltaik-Anlagen ohne Niesyto nicht gegeben hätte. Erfreulicherweise übernimmt Rudi Niesyto aber noch die Betreuung der bestehenden Photovoltaik-Anlagen und möchte weiterhin bei Arbeitseinsätzen aktiv sein. Die vergangenen Arbeitseinsätze haben der Energiegenossenschaft mehrere Tausend Euro an Installationskosten eingespart.
Nach der Verabschiedung und der Präsentation der Geschäftszahlen und Zukunftsaussichten gab es für die 26 anwesenden Genossenschaftsmitglieder einen Vortrag, in welchem die technischen Möglichkeiten der Energiewende erläutert wurden. Zunächst wurde anhand der gravierenden Auswirkungen von fossilen und Kernenergie die Notwendigkeit für erneuerbare Energien hergeleitet. Entgegen mancher öffentlichen Meinung sind Erneuerbare kostenmäßig günstiger als bisherige Energieformen wie aktuelle Ausschreibungen aus Deutschland und der Welt zeigen. Und so bleibt nur das Problem der fluktuierenden Einspeisung. In dem Vortrag des Vorstandes wurden anhand von technischen Lösungen wie bspw. Lastmanagement, Überschussstrom in Wärme und Gas (Power-to-Heat/-Gas), flexible KWK-Anlagen die technische Umsetzung der Energiewende präsentiert. Auch zeigt sich, dass der Bedarf für Speicher aktuell nicht mal ansatzweise gegeben ist.